Feline chronische Stomatitis
Die feline chronische Stomatitis ist gekennzeichnet durch eine länger andauernde Entzündung der Maulschleimhaut, die äußerst schmerzhaft ist.
Diese Krankheit gehört leider zu den frustrierendsten Erkrankungen in der Katzenmedizin.
Katzen aller Altersgruppen können betroffen sein, die meisten Patienten sind jedoch unter 8 jähre alt. Die Entzündungszeichen können lokal auftreten oder jedoch in besonders schweren Fällen, die gesamte Maulschleimhaut betreffen.
In der Regel sind die Veränderungen beidseitig & symmetrisch.
Bei therapieresistenten Fällen kommt es häufig auch zu einer Beteiligung des Rachenraums- dann spricht man zusätzlich von einer caudalen Stomatitis
(caudal= hinten). Die Ursache dieser fiesen Krankheit ist weitgehend ungeklärt- Viren, Bakterien und andere äußerliche Faktoren werden diskutiert. Besonders der feline Calicivirus scheint eine gewisse Rolle zu spielen, da er bei betroffenen Katzen signifikant häufiger vorzufinden ist. Außerdem führt die Ansammlung von Zahnplaque zu einer deutlichen Verschlechterung dieses Krankheitsbildes.
Typische Anzeichen sind:
In der Regel sind betroffene Patienten Kopfscheu. Das ist nicht verwunderlich, da ein öffnen der Maulhöhle zum weiteren Einreissen der bereits entzündeten Schleimhaut im Rachen führen kann.
Die Schleimhaut erscheint bei der Untersuchung knallrot, in chronischen Fällen kommt es auch zu massiven Schleimhautzubildungen, die oftmals von einem tumorösen Geschehen nicht unterschieden werden können. Eine Biopsie schafft dann Klarheit!
Häufig kommen außerdem mehrere Krankheitsbilder gleichzeitig vor (z.B. Zahnresorptionen und Parodontitis).
Wenn der hintere Rachenbereich mitbetroffen ist, ist die Prognose zur Heilung leider deutlich schlechter.
In stark fortgeschrittenen Fällen ist häufig das Ziehen sämtlicher Backenzähne die beste Lösung. In einem Drittel der Fälle kommt es dann zu einem kompletten Abheilen der Schleimhautentzündungen. Ein weiteres Drittel der Patienten verbessert sich deutlich. Betont werden muss jedoch, dass etwa 30% der Patienten nicht auf diese Therapie ansprechen- dann gibt es jedoch weitere therapeutische Möglichkeiten, die aber nicht derart erfolgreich sind.